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Ökonomischer Blödsinn mit dem ökologischen Feigenblatt – aber wir verstehen die Investoren

Offener Brief an den Frettertaler Gegenwind

Liebe Frettertalerinnen und Frettertaler,

zunächst unseren herzlichen Glückwunsch für den Mut Widerstand zu leisten. Ihr seid von den „Windkraftvisionen“ unserer Verwaltung direkt betroffen und erkennt das offensichtliche Versagen der lokalen Politik im eigenen Umfeld.

Vielen Bürgern aus der Tallage Finnentrop ist es ähnlich ergangen, als die Verwaltung uns die historischen Wurzeln genommen hat. Der Abriss des Bahnhofs war nur der offensichtliche Höhepunkt von dem was hier passiert ist. Im Gegensatz zu den Orten lenneaufwärts die ihre Bahnhöfe liebevoll saniert und zu erfolgreichen Restaurationsbetrieben umgestaltet haben, entstand hier das ehemals rote- heute rosafarbene Gebäude, dass ohne historische Ansätze überall stehen könnte. Wir laden euch gerne zu einem abendlichen Spaziergang durch das ehemalige Zentrum unserer Gemeinde ein, um selbst zu erleben wie städtebauliches Vollversagen sich anfühlt.  Auch die fixe Idee mit dem künstlichen Zentrum weit ab auf´m Berg zeigt, dass hier jede Sensibilität für das was Finnentrop ausgemacht hat fehlt. Als dann auch noch die Variante zur Beseitigung des Bahnübergangs gebaut wurde, die den Verkehr zweimal durch das enge Tal führt, war uns klar, dass wir uns politisch artikulieren müssen.

Wenn man sich dann durch diese Initialzündung fragt, ist das hier ein Einzelfall, wird man schnell feststellen, dass der Einzelfall System hat und sich in vielfältiger Weise in unserer Gemeinde wiederholt. Schlagworte wie – Steuerverschwendung, Swap Geschäfte, Situation der Schulen, Haushaltsfaktoren, Finnentroper Immobiliengesellschaft, Gerichtsprozesse, Tourismus, Feuerwehr und schließlich das hohe Verständnis für fremde Investoren im windigen Geschäft erschrecken, aber geben auch die nötige Motivation NEIN zu sagen. Wenn unser Bürgermeister -ähnlich der Formel mit dem Investorenverständnis- ständig wiederholt, dass wir immer dagegen sind, dann bleibt euch überlassen zu überlegen, wie man die oben angeführten Punkte politisch abnicken kann.

Aber warum soll es im Gegenteil nicht gelingen das Frettertal – vergleichbar dem Repetal – touristisch aufzuwerten und entlang der Fretter die guten Ansätze aus dem Lennetal zu übernehmen. Aber das geht nur, wenn das, was euer Tal auszeichnet erhalten bleibt – die Schönheit der Natur. Erich Kästner hat uns ins Stammbuch geschrieben: „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.” In diesem Sinne werden wir aus der Finnentroper Tallage euch politisch unterstützen. Wir wünschen euch Kraft und Mut für den Erhalt des schönen Frettertals zu streiten.

Aus Westfalenpost vom 27.12.2017

“Will man das schö­ne Fret­tertal­ mit Wind­kraft „schmü­cken“ oh­ne Zahl? Ei­ne „Wind­rad-Kon­zen­tra­ti­on“be­wegt die dort’gen Bür­ger schon.„Ge­burts­tags­ker­ze“ heißt das Wort­ be­rei­tet Angst dort immerfort.​Wird der Kom­mu­ne es ge­lin­gen,den Wind­rad­bau zu Fall zu brin­gen?Doch BM Heß kon­tert ge­schwind:„Wir ha­ben Land­schaft und auch Wind “.So „weich“ ging bis­her „in die Knie“im Kreis ein Bür­ger­meis­ter nie!”

Es war schon eine bemerkenswerte Sitzung eines Ausschusses, die da am 7.12.2016 im Ratssaal stattfand. Ca 50! Zuschauer hatten sich eingefunden. Auch der Bürgermeister, der üblicherweise bei solchen Sitzungen nicht anwesend ist war persönlich erschienen. Der Anlass für die rege Beteiligung war natürlich das Thema Windräder am Oberbecken. In seinem ca. 30 minütigem Beitrag schilderte der Bürgermeister seine Sicht der Dinge.

Herr Heß referierte über Themenbereiche wie:

Planungsverfahren, Landes und –Bundesrecht

Energiewende

Die Vorleistungen der Planer

Die Möglichkeiten eines Windwanderwegs (Anmerkung: Das Wort Wind-RAD-weg ist nicht gefallen)

Außerdem ging der Bürgermeister auf die Fragen der Freien Wähler ein. In einem Monolog der mich persönlich an meine schlimmsten Schulzeiten erinnerte, wurden die Fragen abgetan. Das Zitat über „normal denkende Menschen“ zeigt den Umgang mit unterschiedlichen Meinungen.

Sei´s drum. Der Bürgermeister hat sich für die Annahme der Sitzungsvorlage stark gemacht.

Nach der Ablehnung und dem Antrag von Herrn Hesse über die namentliche Abstimmung ging es Schlag auf Schlag.  Die UWG – lehnte ab und auch die CDU stellte den Antrag auf Ablehnung, dem die SPD folgte. 

In der abschließenden Abstimmung wurde einstimmig abgelehnt. Das der Ausschuss der offensichtlichen Meinung des Bürgermeisters geschlossen nicht folgt ist schon bemerkenswert.

Als Betrachter dieser teilweise skurrilen Situation fragt man sich, war es Einsicht, der Druck der Öffentlichkeit oder nur „unnormales denken“ der Beteiligten? 

Was aber als Frage im Raum steht ist, warum man den Serkenrodern, Fretteranern, Ostentropern und den kleineren Dörfern rundherum das zumutet, was man vermutlich Lenhausen und Rönkhausen glücklicherweise erspart.

Hat man in den politischen Gremien den Mumm alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen um auch hier den Unfug zu verhindern? Wir wünschen uns auch hier Einstimmigkeit für die Gesundheit der Menschen, für die Natur, für die Unversehrtheit unserer Wälder – einfach für ein lebenswertes Stück Heimat.

Was wir aber auch gelernt haben ist, dass öffentlicher Widerstand Wirkung zeigt. Die Abstimmung war nur ein Etappensieg oder Zeitgewinn. Wir dürfen nicht nachlassen, sondern ganz im Gegenteil –  durchstarten!

Öffentliche Anfrage zum Thema Windraft

Die Fraktion der Freien Wähler Für Finnentrop hat Herrn Bürgermeister Heß eine öffentliche Anfrage zugestellt klick hier

Die Gemeinde Finnentrop hat in der Sitzungsvorlage 116 klick auf einen “Steckbrief Windenergie am Oberbecken” klick hingewiesen.

Als Vorhabenträger wurde die Firma Windwärts Energie GmbH benannt. Schauen wir uns doch einfach mal an, mit wem wir es da zu tun haben. Beginnen wir mit der Internetseite Unternehmensgeschichte Windwärts klick .

Zunächst erfahren wir, Zitat :“ Windwärts Energie Ihr erfahrener Partner für Windenergieprojekte an Land“

In der Unternehmensgeschichte erfahren wir Zitat;“ Allen Anstrengungen zum Trotz kommt es Anfang Februar 2014 zum Antrag auf Insolvenz und Anfang Mai 2014 zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.“

Um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nach der Insolvenz besser beurteilen zu können suchen wir auf der Seite www.bundesanzeiger.de nach der Firma Windwärts Energie. Und was wir im Jahresabschluss 2015-2016 so alles präsentiert bekommen ist, sagen wir mal – ist bemerkenswert. Von den Ergebnissen der letzten Jahre, kann sich jeder selbst ein Bild machen. Besonders hinweisen möchten wir auf die Ergebnisse der verbundenen Unternehmen und Windparks ganz am Ende des Jahresabschlusses.

Eine abschließende Bewertung werden wir uns verkneifen. Die Zahlen und Fakten sprechen für sich. Hatten wir etwas Anderes erwartet? Eigentlich nicht.

Wir bleiben dran.