Heute Rahrbach – morgen Ostentrop

Was schon der Wegebau für die 200m hohen Windräder in der Natur anrichtet, kann jeder jetzt zwischen Fahlenscheid und Rahrbach besichtigen. Da wird aus jedem Frühlingssparziergang ein Horrortrip. 

Resized-0010Heute noch heile Welt oberhalb von Ostentrop.

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Das kilometerlange Kontrastprogramm in Rahrbach. Und das alles nur  – so ein Nebenbeieffekt- um die Monsterräder zu tranportieren.

 

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Besonders pervers – zusätzliche Markierungen in einem unter Naturschutz stehenden Ameisenhaufen.

 

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Schweres Gerät wartet auf seinen Einsatz.

 

 

 

Hier wird die sauerländer Heimat zerstört unter dem Deckmäntelchen der Energiewende. Doch in Wahrheit geht es nur – um GELD!

Die Sauna – kann den hier keiner den Dreisatz?

Da ist zu lesen, klick dass sich die Gremien der Finnentroper Verwaltung ernsthaft mit der Analyse beschäftigen, ob sich eine Investition von 750T€ in die Sauna in Finnentrop lohnt. Dazu hat man sich scheinbar ein Gutachten besorgt, in dem ein Zuwachs der Saunabesucher um 10Personen pro Tag vorhergesagt wird. Wozu man für eine überschlagsmäßige erste Betrachtung ob sich die Investition lohnt ein Gutachten braucht, bleibt ein Geheimnis der Amtsstuben. Hier ein Bespiel wie so etwas in erster Näherung ein Milchmädchen machen würde:

Eintrittspreis = 8€/Person -> 10Personen*8€=80€/Tag

80€/Tag * 360 Tage = 28.800€/Jahr

Da Finnentrop ständig rote Zahlen schreibt, muss man die Investition fremdfinanzieren. Setzen wir mal als Zinssatz 3% an.

3% von 750.000€ = 22.500€ Zinsen im Jahr

Es bleibt als Tilgung: 6.300€/Jahr. Nimmt man nun eine ganz großzügige Abschreibungszeit von 15 Jahren ist (Zinsabschlageffekte nicht berücksichtigt) 94.500€ Ertrag.

Das heißt: Finnentrop schmeißt rund 650.000€ aus dem Fenster -und das bei der Annahme, dass wirklich jeden Tag 10 zusätzliche Personen kommen. Sorry, aber wenn jemand in der freien Wirtschaft einen solchen Vorschlag unterbreiten würde, dann – wäre das sein letzter!

Kapuzinerpater Joachim Wrede aus Schliprüthen nimmt Stellung zur Windkraft

Liebe Mitbürger von Finnentrop,

Ich möchte Ihnen, den Verantwortlichen in der Gemeinde Finnentrop und allen Bürgern, die betroffen sind, meine Besorgnis um die geplante Installation von Windkrafträdern im Naturpark Homert zum Ausdruck bringen. Windräder sind nicht harmlos. Das wird von den Windkraftbefürwortern als Information oftmals unterschlagen. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Als Ordensmann stieß ich 2012 auf der Suche nach einer Einsiedelei auf Klus Eddessen in der Nähe von Borgentreich/Ostwestfalen. Der Ort war einsam am Waldrand gelegen in hügeliger Landschaft, eigentlich ideal. Allerdings standen 1000 m höher sieben Windräder, die ich unterschätzt hatte. Ich kam nicht zur Ruhe. Ein eigenartiger, hintergründiger Ton, mal stärker, mal weniger stark verursachte einen ziehenden Schmerz an den Schläfen. Sollte sich daraus ein Tinnitus entwickeln? Ich erklärte die Situation einem Naturwissenschaftler, der mir deutlich machte: „Für mich ist es klar, Sie sind empfindsam für Infraschall. Der wird von den Windrädern beim Zerschneiden der Luft produziert. Es ist nicht der hörbare Schall, den es auch bei Windrädern gibt, sondern ein Schall mit nicht hörbarer niedriger Frequenz, kleiner als 20 Hertz. Er löst Schwingungen und Veränderungen von Gehirnströmen aus und biochemische Prozesse, die Unwohlsein oder Unruhe erzeugen können. Durch die Luft und durch die Erde setzt er sich fort – ähnlich wie bei einem Erdbeben oder wie die Wellen eines Steines, der ins Wasser geworfen, sichtbare Kreise zieht. Es kann sein, daß er vor einem Haus kaum noch meßbar ist. Das Haus selbst aber wirkt verstärkend wie der Resonanzkörper eines Zupfinstrumentes.“ „Nein, nein, daran werden Sie sich nicht gewöhnen. Da gibt es nur eines: Flucht!“ 10 – 30% der Menschen, man weiß es noch nicht genau, nehmen den Infraschall als störend wahr. Das Erbe aus der Evolution des Menschen wird zum Problem bei Dauerbelastung, wie sie bei Windkrafträdern entsteht.
Andere spüren ihn nicht, was nicht heissen soll, daß er nicht auch etwas mit ihnen macht. Die Entstehung von Infraschall im Zusammenhang mit der Windkraftnutzung wurde zunächst geleugnet, als dies nicht mehr möglich war, seine Schädlichkeit für den Menschen als unerheblich eingestuft, obgleich man wußte, daß es Experimente gab, Infraschall als Waffe für den Krieg zu benutzen. (Infraschall ist noch auf 50 km nachweisbar und durchdringt eine Betonmauer bis zu 15 m Stärke).
Die Gegend um Warburg und Paderborn ist zum Teil voll bestückt mit Windrädern. Und nun möchte man auch hier im Sauerland damit anfangen. Das stimmt mich traurig. Man scheint keine Rücksicht zu nehmen auf die Gesundheit der Menschen, die Tiere, den Wald und die Mittelgebirgslandschaft, deren Schönheit sich erhalten hat. Hier sollen letzte Naturlandschaften Nordrhein-Westfalens industrialisiert werden. Untersuchungen über gesundheitsschädigenden Einfluß aus Ländern, wie beispielsweise Australien und Dänemark, in denen Forschungen weiter gediehen sind, werden in Deutschland übergangen oder kleingeredet. Verbote von Windkrafträder in Wäldern und landschaftlichen Schutzgebieten, vor kurzem noch selbstverständlich, werden aufgeweicht. Gesetzliche Mindestabstände, die selbst eigentlich absolut nicht ausreichend sind, werden unterlaufen. Hat man in Bayern den gültigen Mindestabstand zu bewohnter Fläche „Höhe des Windrades mal 10“ so ist er im Ausland meist wesentlich höher. In NRW dagegen läßt man bedauerlicher Weise eine weitaus größere Nähe zur Wohnbebauung zu. Im Fall des geplanten Standortes zum Ort Schliprüthen sind es günstig gerechnet einmal 1200 m. Frage: Sind wir weniger schutzbedürftig als Menschen in Bayern? Und die Natur? Noch zieht der Rotmilan seine eleganten Kreise über das obere Salweytal. Der seltene Schwarzstorch ist hier in der Homert beheimatet. In der Nähe liegt der Fledermaustunnel. Noch hat der Ort Schliprüthen eine Lebensqualität zu bieten, die auf Werbeplakaten für Tourismus von der Gemeinde Finnentrop gern vorgezeigt wird. (Hier habe ich 30 verschiedene Vogelarten an meinem Futterhäuschen gezählt – in Klus Eddessen kam nur eine Meisenart: Ein Zusammenhang?)
In der Tat hat das vormals als rückständig angesehene, landwirtschaftlich geprägte, wenig industrialisierte kurkölnische Sauerland, sich einen Charme und eine Einheitlichkeit erhalten, die man nicht findet in landschaftlich ähnlichen Gegenden in der Nähe. Die Ansiedlung von Industrie hat sie ihres ursprünglichen Flairs beraubt. Besucher gerade aus den nahegelegenen Ballungsgebieten an Ruhr und Rhein staunen, daß es in der Mitte Deutschlands noch große zusammenhängende Wälder gibt, wie die drei Naturparke Rothaargebirge, Arnsberger Wald und Homert es zeigen.
Natürlich ist es nicht einfach, sich von der gefährlichen Atomenergie abzuwenden, aber der Weg „vom Regen in die Traufe“, kann nicht die Lösung sein. Nicht nur die Energiewende, sondern viele Herausforderungen unserer Zeit brauchen einen langen Atem. Ich denke an die Notwendigkeit eines friedlichen und solidarischen Zusammenwachsens der Menschheit oder auch an das (Wieder-)Entdecken der Kraft der Spiritualität/Religion/Kirche… Es ist oft schmerzhaft und ermüdend mit anzusehen, daß eine tiefgreifende Entwicklung zum Guten nur mühsam und langsam von statten geht. Ich spreche als betroffener Kirchenmann. Schnelle Lösungen enden meist in einer Sackgasse. Die Energiewende braucht einen längeren Atem, als es uns lieb ist. Windräder mit ihren Negativfolgen werden nicht die Lösung bringen. Wäre nicht auch grundsätzlich unser energieaufwändiger westlicher Lebensstil zu hinterfragen? Ich vermisse Politiker und Bürger, die eine bescheidenere, solidarische Lebensform einfordern. Wir dürften ihnen dankbar sein.
Mit Nachdruck hat der Sauerländer Heimatbund 2014 in einer ausgewogenen Stellungnahme, die einstimmig beschlossen wurde, seine Kritik an Plänen zum Windkraftausbau geäußert. Aber Einwände dieser Art und Unterschriftenlisten werden gern übergangen. „Um ein Aufstellen von Windrädern zu erreichen, scheut die Windkraftlobby vor rabiaten Methoden nicht zurück“, bekannte mir eine Frau aus Ostwestfalen. Frage: Hat sich das Geschäft mit der Windenergie verselbständigt und behindert gar die Entwicklung von alternativen Energiemodellen? (Vor Jahrzehnten noch gab es hunderte von Mühlen verschiedener Art an den schnell fließenden Bächen des Sauerlandes, die mit primitiven Techniken einiges erreichen konnten. Ließe sich hier nicht einiges perfektionieren, um Energie zu gewinnen?)
Dörfer werden gespalten; große finanzielle Profite in Aussicht gestellt für die, die ihren Grund vermieten; verschwiegen oder bagatellisiert werden dabei: gesundheitliche Schädigung der Bewohner, Wertverlust der Häuser und Grundstücke, die sich nur noch wesentlich unter Preis verkaufen lassen, Fortbleiben der Touristen, Schaden an der Natur…
Wir heutigen haben Verantwortung, unseren Lebensraum, unsere Natur zu erhalten und sie nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Im biblischen Schöpfungsauftrag geht es um ein Bebauen und Pflegen, nicht um ein Ausbeuten oder Beschädigen. Es darf doch nicht sein, daß ein so herrliches zusammenhängendes Waldgebiet wie der Naturpark Homert von unserer Generation einfach freigegeben wird zur industriellen Nutzung. Wir werden als Menschheit nur gesund leben können in einer gesunden Umwelt.
Bitte, bitte, informieren Sie sich gut. Wir sollten es uns nicht noch einmal leisten zu sagen: „Wir haben es nicht gewusst.“ Viele Untersuchungen stecken noch in den Kinderschuhen. Erst seit 2-3 Jahren hat man neue Erkenntnisse. Alle Tiere reagieren auf Infraschall weiß man heute. Laut Arbeitsschutzgesetz dürfen seit einiger Zeit schwangere Frauen nicht mehr arbeiten in Fabriken mit Infraschallemission. Im Internet gibt es seit einiger Zeit fundierte Untersuchungen und Stellungnahmen. Cliquen Sie an z.B.: Infraschall; Finnentrop.net; Waubra foundation; Robert-Koch-Institut(sieht großen Forschungsbedarf) …
Die rasche Lösung nachhaltiger Energieerzeugung im Ausbau von Windkraftanlagen zu sehen, kann bei der gefährlichen Entwicklung von Infraschall, der Beeinträchtigung des Lebensraumes für die meisten Tiere, der Bedrohung seltener Arten und der Zerstörung des charakteristischen Landschaftsbildes des Sauerlandes nicht akzeptabel sein.
Sollten die Ausbaupläne Wirklichkeit werden, würde eine der letzten weiträumigen Wald- und Naturlandschaften Deutschlands zerteilt, industrialisiert und unter Infraschall gesetzt werden.
Als gebürtiger Kurkölner Sauerländer mit Liebe zur Heimat,
als Mensch und Christ, dem eine gute Zukunft der Menschheit am Herzen liegt,
als Ordensmann und Sohn des Hl. Franz von Assisi,
möchte ich ausdrücklich protestieren gegen einen Bau von Windkrafträdern im zusammenhängenden Waldgebiet Naturpark Homert!

Schliprüthen, den 6.April 2017
P.Joachim Wrede ofmcap, St.-Georg-Weg 1, 57413 Finnentrop

Leserbrief von Clemens Bernemann vom 28.3.2017

Das ist doch irre: Springt der Bürgermeister etwa auf den Zug der Freien Wähler? Hatte doch der Fraktionsvorsitzende Chr. Vollmert in seinen Haushaltsreden 2015 und 2016 den jeweiligen Haushalt vor allem auch wegen des enormen Ansatzes für die Sauna verworfen. Er sei nicht generationengerecht und nicht nachhaltig. Und nun ahnt der Bürgermeister: „Man muss schon fragen, ob das noch eine Zukunft hat“ und sieht sich laut WP „eher auf der Seite der Skeptiker“: Also bei den Freien Wählern.

In zwei aufeinander folgenden Tagen zeichnet die WP zwei Problemwelten der Kommunalpolitik in Finnentrop. Heute die Sauna, gestern die Migrationsquote. Beides gehört zusammen. Der Bürgermeister kennt diesen Zusammenhang: Es gehe in einer Gemeinde darum, „sich um Daseinsvorsorge zu kümmern“. In seinem Interview mit der WP erwähnt der Bürgermeister die Problemzone „Zentrumsbereich“. Es ärgert mich seit Jahrzehnten, dass die Verwaltung darauf nicht reagiert. Wie will sie denn die Problemzone angehen? Alle bisherigen Strategien haben nichts gebracht außer dem Abriss vorhandener gewachsener Kernsubstanz. Herz und Seele wurden radikal entfernt. Eine Ortsentwicklung ist aber die tragende Säule der „Daseinsvorsorge“. Die Entwicklung eines gesamten Ortes geschieht von einem Zentrum aus. Das ist eine alte Weisheit, die derzeit wieder stärker ins Bewusstsein rückt. Das alles kann man bei Heribert Prantl („Gebrauchsanweisung für Populisten“) wunderbar nachlesen und studieren. „In der Mitte der Dörfer dürfen keine Löcher sein.“

In Finnentrop schaut man überall in diese Löcher, ob im Ortskern oder in allen Ortsteilen. Sie reißen sich seit Jahren auf. Wo sind die Pläne für eine zukunftsfähige Infrastruktur? Fehlanzeige! Und darum fällt die hohe Migrationsquote auch nicht vom Himmel. Sie ist eine logische Folge städtebaulicher Fehlentwicklung. Deshalb kann auch der hohe Migrationsanteil in den Schulen nicht überraschen.

Wer die kommunale Selbstverwaltung lobt, sollte alle Entscheidungen des Rates zwingend der „Daseinsvorsorge“, der Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit unterordnen. Das gilt für die kommunale Bildungspolitik genauso wie für die kommunale Wirtschaftspolitik und auch für die kommunale Finanzpolitik. Also weg mit den hohen Kosten für die Sauna und endlich her mit einem vernünftigen tragbaren städtebaulichen Konzept.

Ich freue mich über die frischen Einsichten des Bürgermeisters, die sich seit zwei Tagen voll auf die Linie der Freien Wähler zubewegen.

Clemens Bernemann

Das vierte Suchgebiet?

Es gibt Neues zum Thema Windkraft in der Gemeinde Finnentrop. Bürgermeister Hess hatte vor einigen Wochen angekündigt, dass es vermutlich neben den drei bekannten Suchgebieten Ostentrop, Serkenrode und Schöndelt noch ein viertes kleines Suchgebiet geben wird. Aus dem Umfeld des Bürgermeisters sind nun Informationen gestreut worden, die aufhorchen lassen. Am 1.4 soll bestätigt werden, dass der vierte Standort für Windparks auf dem Höhenrücken zwischen Heggen und Illeschlade errichtet werden soll. Die unbestätigteheggen kl Informationsquelle erläutert weiter, dass der Bürgermeister damit ein Zeichen setzen möchte. Er will seinen treuen Wählern aus dem Frettertal ein starkes politisches Signal geben. Damit nicht genug, er soll sogar gesagt haben:“ Zur Not setz ich mir ein solches Ding auch in meinem Garten“. Und weiter :„Ich kann ja schließlich nicht nur die Wälder außerhalb meines Wohnortes keulen lassen und bei mir zu Hause so tun, als gäbe es keine Klimaziele“.