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Ökonomischer Blödsinn mit dem ökologischen Feigenblatt – aber wir verstehen die Investoren

Warum wir keine Stellung zur s.g. Informationsveranstaltung am 7.10.2019 in Serkenrode bezogen haben? Die Antwort ist einfach – uns fehlten die Worte.

Zu sehr beeindruckte uns, wie der Bürgermeister der Gemeinde Finnentrop, Herr Dietmar Heß die Unterschriftenaktion „seiner“ Bürger kommentierte.

Dies war einer der Momente, wo kurzzeitig die Maske fiel und jeder verfolgen konnte wie es um die Demokratie in unserer Gemeinde bestellt ist. Wir, die in der Vergangenheit schon einige Male in den zweifelhaften Genuss dieses Schauspiels gekommen sind, waren aber trotzdem geschockt.

In den von der  Windindustrie betroffenen Gebieten hatten sich mehr als die Hälfte der Bewohner mit ihrer Unterschrift gegen die Windkraft ausgesprochen. Die Wucht von 1500 Unterschriften ist für die Gemeinde Finnentrop ein außergewöhnliches Votum.

Und der Bürgermeister, hat davon aus der Zeitung erfahren. Und mit diesem rudimentären Wissen hat er in seiner unbeschreiblichen Weisheit kommentiert, – es ändert sich dadurch sowieso nichts. Auf welcher Seite Herr Heß steht, sollte spätestens jetzt dem letzten Bewohner klar sein. Treffend brachte ein Besucher sein Verhalten auf den Punkt:“ Der ist wie ein Feuerwehrmann, der seelenruhig zusieht wie es lichterloh brennt und seine Tatenlosigkeit anschließend mit den Worten rechtfertigt, – wieso löschen? Es hat mich doch keiner gerufen“.

Der Eindruck den ein solches Verhalten an den Tag legt ist ein Schlag ins Gesicht jedes Bürgers. „Wir sind Bürger 2.Klasse“ – „Stimmvieh“ – „Unverschämtheit“ waren noch die eher harmlosen Kommentare zum Verhalten des „ersten“ Bürgers der Gemeinde. Und wie reagieren die direkt gewählten Räte aus dem Frettertal?

Da stand keiner auf und sagte seinen Bürgern Unterstützung zu. Entweder teilen die Herrschaften die Meinung von Herrn Heß oder haben einfach nicht dem Mumm dazu Stopp zu sagen und auf die Sorgen der Menschen einzugehen. Wenn es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, was 30Jahre absolute Mehrheiten der CDU aus unserer Gemeinde gemacht haben, dann die zusätzliche Bemerkung des Bürgermeisters als der dem Sinn nach die Frettertaler warnte, auch wenn ihr andere wählt, die werden es nicht anders machen.

 

Der Vollständigkeithalber hier der Bericht aus dem Sauerlandkurier klick

Das Märchen von dem – wir müssen jetzt besonders viele Windräder installieren – damit wir Deutschen nicht abgehängt werden.

Tagein, Tagaus hören wir das gleiche Thema – wir haben viel zu wenig gegen den Klimawandel getan (bis hierhin zum Teil nachvollziehbar und richtig).

Reflexartig wird aber dann, spätestens innerhalb der nächsten drei Sätze, ein massiver Ausbau der Windkraft in Deutschland gefordert. Schließlich seien wir ja mittlerweile im Ausbau der Windenergie „unter ferner liefen“.

Stimmt das wirklich?

Um diese Frage zu beantworten haben wir uns von Finnentrop.net auf Anregung  der Freien Wähler auf den Weg gemacht,  Fakten zu sammeln und zu analysieren.

Die Daten beziehen sich auf:

  1. GWEC – Global wind statistics 2017 – Herausgeber: Global Wind Energy Council (Datenbasis Ende 2017) link: klick hier
  2. Länderdaten.de klick hier

Weltweit installierte Nennleistung Windkraft       : 539.581.000 KW

Fläche der Kontinente (ohne Antarktis)                      : 136.400.000 qkm

KontinentNennleistungFlächeWindenergie
 in MWin qkmDichte in KW/qkm
Afrika453830.300.0000,1
Australien51938.500.0000,6
Europa17809610.500.00017,0
Amerika12321242.700.0002,9
Asien22854244.400.0005,1

Vergleich der Top 5 der Windkraftstandorte der Welt :

TOP 5 WeltNennleistungFlächeWindenergie
 in MWin qkmDichte in KW/qkm
China188232959696019,6
USA8907798335179,1
Deutschland56132357022157,2
Indien32848328726310,0
Spanien2317050537045,8

Vergleich Deutschland mit anderen 1.Welt Ländern :

IndustrieländerNennleistungFlächeWindenergie
außer Europain MWin qkmDichte in KW/qkm
Deutschland56132357022157,2
Japan34003779159,0
Australien455777412200,6
Kanada1223999846701,2
Neuseeland6232688382,3
Südkorea10319972010,3

Selbst in Dänemark mit 122KW/qkm und den Niederlanden mit 102KW/qkm ist trotz des viel besseren Windes die Energiedichte durch Windräder deutlich niedriger als in Deutschland.

DEUTSCHLAND hat mit Abstand die größte Windraddichte!

Wenn man dann gleichzeitig weiß, dass die Netzstabilität mit zunehmendem Anteil an Windenergie wegen der Volatilität schwieriger und damit teurer wird, ist die weitere Investition in Deutschland – teuer, wenig effizient und bezogen auf das eingesetzte Kapital verschwenderisch.Und wenn man dann auch noch den CO2 Speicher Wald zerstört, ist es geradezu absurd in den Landschaftsschutzgebieten zu bauen.

Wer wirklich den Ausstoß an CO2 effektiv reduzieren will, der investiert da, wo der Windanteil noch gering ist, die Windgeschwindigkeit hoch und umweltschädliche Kraftwerke abgelöst werden können.

Vor allen in Afrika, wo die Dichte an Windrädern mehr als 1000mal geringer als in Deutschland ist, kann man so mit deutschem Geld Klimaschutz und Entwicklungshilfe optimal verbinden. Denn dem Klima ist es egal wo CO2 herkommt, es gilt einfach an den Schrauben zu drehen, die die höchste Stellkraft haben.

Ob das den lokalen Profiteuren mit dem scheinheiligen grünen Mäntelchen passt oder nicht, die Zahlen sprechen für sich.

 

Wir erwandern die 7 Stawag Windradstandorte – ein erstes Beispiel.

Nach den Stawag Plänen sollen ja bekanntlich 7 (sieben) 240m hohe Windräder im größten zusammenhängenden Waldgebiet der Gemeinde Finnentrop errichtet werden.

Solange es noch geht, haben wir begonnen die Standorte zu erwandern und zu fotografieren. Dabei zunächst die größte Überraschung, zwischen der WEA 6 bei Bausenrode und der WEA 5 bei Steinsiepen liegen ca. 2km Luftlinie. Nochmal kommen ca. 2km Luftline zwischen WEA 5 und WEA 7 (bei Serkenrode) hinzu. Nimmt man die innere Fläche zwischen den einzelnen Anlagen, kommt auf mehr als 2.000.000 qm. Das ist alles andere als ein dicht zusammenhängender s.g. Windpark, das ist eine wirre Anordnung, die den gesamten Wald in Mitleidenschaft zieht.

Denn es müssen ja neben den lokalen Kahlschlägen und Fundamenten „großzügige“ Zufahrtswege geschaffen werden um den Transport für die fast 80m langen Flügel, die Basisröhrensegmente und die hunderten Betonwagen zu gewährleisten. Wohlgemerkt für jede der 7 geplanten Anlagen.

Um sich ein Bild davon machen zu können wie das später sein wird, hier ein aktuelles Bild im Bereich der WEA 2 im Vergleich zu den „Straßen“ für die „kleineren“ Anlagen in Rahrbach.

Das läuft ja wie geschmiert.

Kaum waren die Infos, dass der Kreis Olpe unter den aktuell gegebenen Umständen das Windkraftverfahren gegenüber den Stadtwerken Aachen negativ bescheiden würde auf dem Markt, passierte in der für öffentliche Verwaltungen atemberaubender Geschwindigkeit in Finnentrop alles um die Hindernisse für die Investoren und Grundstückbesitzer aus dem Weg zu räumen.

Im Einzelnen stellt sich die Situation vermutlich wie folgt dar:

  • Die Prüfung ob Bauplanungsrecht für das Projekt besteht – würde vom Kreis Olpe negativ ausfallen.
  • Die Stadtwerke Aachen lassen das Verfahren ruhen.
  • Die Finnentroper Verwaltung veröffentlicht im Anschluss daran das Amtsblatt vom 18.9.2019 mit der 86.Änderung des Flächennutzungsplans ….. Windenergieanlagen nordwestlich von Serkenrode und 87. Änderung des Flächennutzungsplans …. Windanlagen nordöstlich von Schöndelt. Beides mit dem Zitat: „Ziel und Zweck der Flächennutzungsplanänderung und der Bebauungsplanaufstellung ist es, die baurechtliche Grundlagen zu schaffen, um auf diesem Gelände Windkraftanlagen zu errichten“.

Nun wird ausgelegt- öffentlich informiert – und vermutlich in der letzten Ratssitzung 2019 mit den bekannten Mehrheiten abgenickt.

Warum sollen die Dinger bei uns auch noch so viel höher sein als sonstwo?

… die geplanten Räder auf den Gipfeln der Gemeinde Finnentrop sollen den Weltrekord einstellen. Stolz berichtet die Internetseite erneuerbareenergien.de klick vom neuen Weltrekord für Windräder. Betrieben wird das Rad von dem nationalen niederländischen Energie-Forschungszentrum ECN an der Nordsee. Was ist das Besondere: Natürlich die Leistung, aber auch die Rotationsgeschwindigkeit der Flügelspitzen und damit die Schallemissionen. Weiterhin werden die Fundamente gewaltiger als dass was man bisher begutachten konnte. Und natürlich die Höhe, die zusammen mit der exponierten Lage auf den Bergen eine Abdeckung erreicht, die wir uns heute nicht vorstellen können.

Die gesamte Gemeinde Finnentrop wird mehr oder viel mehr und noch viel mehr in Mitleidenschaft gezogen. Wer z.B. glaubt er käme in den Zentralorten davon, der wird eines Besseren belehrt.

Projektseite Stawag (Serkenrode) klick

Projektseite Windwärts (Oberbecken) klick

Serkenrode – Fretter – das sind 74m!

Man sagt es so leicht daher.

Nabenhöhe 168m oder auch Rotordurchmesser 158m. klick

Wie so ein halber Rotordurchmesser – also ein einzelner Flügel aussieht, zeigt der beiliegende link.  Das dann der Flügel nicht mal bis zum Ende gezeigt wird, liegt vermutlich an der fehlenden Weitwinkelfähigkeit der Drohnenkamera. Spätestens wenn sich solche “Trümmer” durch das Frettertal bewegen, versteht auch der letzte Einheimische was die Stunde geschlagen hat und warum die Stadtwerke  Aachen nicht bei sich zu Hause, sondern weit weg in der Gemeinde Finnentrop bauen wollen.

https://www.bild.de/regional/thueringen/thueringen-aktuell/muehlhausen-hier-kommt-ein-74-meter-langer-windrad-fluegel-64668162.bild.html

Die Gemeinde Finnentrop beauftragt ein Gutachten!

Siehe da, Finnentrop kann doch Gutachten in Auftrag geben. Um es gleich vorab zu sagen, ein eigenes neutrales Gutachten zum Artenschutz entsprechend den Industrialisierungsplänen der Windinvestoren ist natürlich nicht geplant. Einsicht aufgrund vom mit 1500 Unterschriften kraftvoll dokumentierten Bürgerwillen, hat das wirklich jemand erwartet? Das passt nicht zum Selbstverständnis einer Machtstruktur, die seit Menschengedenken mit absoluten Mehrheiten regiert und sich vortrefflich eingerichtet hat.

Finnentrop lässt vielmehr die Verbreitung von Edelkrebsen im Fretterbach untersuchen. Einzeln gesehen sicherlich ein interessantes Vorgehen, aber in der Kombination der strikten Verweigerungshaltung eigener Gutachten, die ja vielleicht die hochfliegenden Windkraftpläne behindern könnte, ein klares Statement der Parteilichkeit. Fingerspitzengefühl gegenüber den enttäuschten Frettertalern? Keine Spur, verkrustete Machtstrukturen halt …. mehr hier