Spruchsammlung (ausugsweise) aus den Medien zur Ratssitzung am 18.09.2017: WP und Lokal Plus. Anschließend dazu eine Satirische Anmerkung.
Sie dienten offenbar als Argumente, um die Planungen für Windkraftanlagen wiederaufzunehmen.
„Und Ralf Beckmann erklärte, dass die Entscheidung für die Wiederaufnahme der Planungen keine Entscheidung für oder gegen Windkraft sei. Vielmehr sei das die einzige Möglichkeit, um „so viel Windräder wie nötig, aber gleichzeitig so wenig wie möglich“ zu errichten.“
„Ein solcher Vorwurf kann nur einem Gehirn entspringen, das selbst unlautere Machenschaften ausbrütet“, sagte Heß.
„Wir sind die armen Schweine, die der Hund beißt. Wir haben lediglich das zu steuern, was die Rechtsprechung beschließt.“ Wer etwas anderes behauptet, sei ein „Scharlatan“. (BM D: Heß)
„Wir treffen hier keine Entscheidung für oder gegen die Windkraft, sondern eine Entscheidung für die Gemeinde und ihre Bürger.“ (Fraktionsvorsitzender Helmig, CDU)
„Ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir am meisten herausholen können, wenn wir mit denen wieder ins Gespräch treten, die die Windanlagen bauen. Zumindest haben wir die Möglichkeit über Größe und Anzahl der Anlagen mitzureden. Im Übrigen wollen auch wir seitens der Verwaltung die Windkraft begrenzen.“! (BM D. Heß)
„Diese Anlagen werden kommen, da kommen wir nicht dran vorbei.“ (BM D. Heß)
„Wollen wir das Gemeindegebiet weggeben, oder wollen wir mitbestimmen?“, fragte Hageböck rhetorisch.
„Wir sollten den Steuerknüppel wieder in die Hand nehmen.“ (M. Hageböck, CDU)
„Wir entscheiden doch gar nicht darüber, ob und wo konkret Windräder errichtet werden sollen“. (M. Hageböck, CDU)
Dazu folgende Satire:
Wer sich über die Medien zur Ratssitzung am 18.09.2018 informiert, muss sich ins post-logische Zeitalter katapultiert fühlen.
Der Fraktionsvorsitzende der CDU will „das Heft wieder in die Hand nehmen“ und dadurch mitbestimmen, „wo künftig Windräder stehen“. Ein Ratskollege der CDU reißt ihm das Heft gleich wieder aus der Hand: „Wir entscheiden doch gar nicht darüber, ob und wo konkret Windräder errichtet werden sollen.“ Wenn sich in Berlin unsere Spitzenpolitiker die Hefte gegenseitig aus der Hand reißen, wird einer am sofort befördert.
Der Fraktionsvorsitzende droht: „Andernfalls hätten die Errichter von Windkraftanlagen freie Hand, sollte der Kreis Olpe aus den Voranträgen Bauanträge machen.“ Wir lernen: Der Kreis Olpe also macht die Bauanträge. Wie undankbar ist das denn? Hätte Finnentrop seine Kreiszugehörigkeit seinerzeit nicht geändert und wäre nicht dem Kreis Olpe freundlich beigetreten, gäbe es den Kreis wahrscheinlich gar nicht. Und nun pflastert dieser Kreis Olpe Finnentrop mit Windrädern zu? Da kann man doch nur singen: „Ach wärst du doch in Meschede geblieben…“. Aber das „Gemeindegebiet weggeben“, wäre offenbar wegen der Windkraftanlagen möglich, will aber auch niemand mehr.
Und dann waren da im Rat auch noch lauter „arme Schweine, die der Hund beißt“. Die „armen Schweine“ scheinen klar definiert, offenbar Rat und Verwaltung, aber wer ist der Hund, der beißt? Ein „Scharlatan“ ist er jedenfalls nicht. Es muss also ein sehr großer und gefährlicher Hund sein. Der beißt aber nicht, wenn man das „steuert“, „was die Rechtsprechung ausbrütet“. Dann will er eben nur spielen. Hat die „Rechtsprechung“ den Hund von der Leine gelassen? Dann ist der Kreis Olpe wieder außen vor. Die „Mutter aller Fragen“ bleibt offen: Wer ist der Hund?
Man kann den Hund allerdings auch leicht hinter die Fichte führen, indem vom CDU Fraktionsvorsitzenden festgestellt wird: „Wir treffen hier keine Entscheidung für oder gegen die Windkraft, sondern eine Entscheidung für die Gemeinde und ihre Bürger.“ Da nämlich scheut sich der Hund. So viel Bürger beißen? Das will er nun auch nicht.
Im Rat sprachen auch Hirnforscher und Kapitäne. Der Kapitän schwang den „Steuerknüppel“. Trotz eindringlicher Gehirnanalyse gelang es nicht, die Aussage eines weiteren CDU Ratsherren: „So viel Windräder wie nötig, aber gleichzeitig so wenig wie möglich“ zu entschlüsseln. Wie viel Windräder mögen wohl für Finnentrop nötig sein? Müssen wir nicht auch unsere Nachbargemeinden mitversorgen, die es nicht so eilig haben? Und vor allem nicht auch Meschede und den HSK? Denn der dortige Landrat will keine Windräder. O Ha! Es werden viele sein, die nötig sind.
Eines Tages werden die Tieflader mit ihren großen Flügeln in Finnentrop anrücken. In Lennestadt und im HSK sind sie flugs durchgefahren und haben dort nur „Tach“ gesagt. In Finnentrop werden sie abgeladen, aufgebaut und stehen dort im Dienst der Gemeinde und ihrer Bürger. Wahrscheinlich dienen sie der Orientierung, damit sich niemand wieder nach Meschede verläuft. Aber bitte „so wenig, wie möglich“. Schließlich soll es den Finnentropern bei der Orientierung auch nicht zu leicht gemacht werden. Denn „für und gegen Windkraft“, so haben wir gelernt, geht es dabei gar nicht.
Und der Hund? Der spielt hier nur und wird vom „Steuerknüppel“ in Schach gehalten.
Clemens Bernemann