Windräder = Infraschall – die Physik kennt keine Märchen! | Finnentroper Blog
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Windräder = Infraschall – die Physik kennt keine Märchen!

Was ist eigentlich fahrlässig?  Ist man fahrlässig, wenn man mit lückenhaften Wissen, nur aufgrund der Autorität eines Amtes etwas behauptet, was man heute als Fake bezeichnet?  Da ja offensichtlich die Physik des niedrigfrequenten Schalls (Infraschall ) und dessen Wirkungen auf den Organismus mittlerweile von Volljuristen umd Bürgermeistern abschließend beurteilt werden kann, sind die Ausführungen von Clemens Bernemann komplex, aber halt auch richtig. Manchmal ist es schwer, Politikern die Welt jenseits von Radwegen und Brücken zu erklären, aber nennen wir es einen Versuch zu lernen, zu akzeptieren und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger verantwortlich zu handeln.

Hier der Kommentar von Clemens Bernemann

Infraschall:    Entstehung – Wirkungen – Erklärungen

Dies vorab für alle, die kein Interesse an Physik und Physiologie haben:

Im ersten Teil meiner Abhandlung stelle ich einige Irrtümer über den Infraschall vor und widerlege sie so anschaulich wie möglich. Anschließend stelle ich Forschungsergebnisse vor, die niemand verwerfen kann. Sie sind für jeden öffentlich zugänglich. Im zweiten Teil liefere ich auch in möglichst anschaulicher Weise die physikalischen und physiologischen Hintergründe und Erklärungen für alle die, die daran ein Interesse haben und weiterlesen möchten.

Erster Teil meiner Ausführungen:

Irrtümer und Widerspruch

Es ist in höchstem Maße willkürlich und unverantwortlich, wenn behauptet wird, Infraschall sei in unserer Umgebung überall vorhanden und deshalb ungefährlich. Der von Windkraftanlagen erzeugte Infraschall wird unterbewusst als Bedrohung empfunden und verursacht gravierende Beschwerden. Die gesundheitsgefährdende Wirkung des Infraschalls auf den Menschen ist physiologischer Natur. Im Zusammenwirken von Zellen, Geweben und Organen erleiden Menschen dauerhafte Schäden durch Infraschall. Es gibt mittlerweile hinreichend öffentlich zugängliche Studien, die objektiv und ausgewogen die potentiellen Risiken des niederfrequenten Schalls nachgewiesen haben. Solche Studien finden wir vor allem in den USA, Skandinavien und Australien.

Wer also behauptet, bei Wind stehe man im Wald mitten und tief im Infraschall, oder ein Beamer verursache ebenso tieffrequente Schwingungen, möchte damit unterstellen, dass Infraschall völlig gefahrlos für den Menschen sei. Ebenso könnten solche Menschen behaupten, eine Wasserstoffbombe sei völlig harmlos, schließlich befinde sich doch in jedem Organismus Wasserstoff (H2O), und bisher sei noch kein Körper, auch kein menschlicher, explodiert. Auch könnten sie behaupten, Radioaktivität sei absolut ungefährlich, weil wir Menschen doch ständig der natürlichen Radioaktivität ausgesetzt seien. Jeder Flug in den Urlaub potenziere die auf den Urlauber einwirkende Radioaktivität. Also könne sie doch nicht gefährlich sein. Ja, genauso entstehen alternative Wahrheiten. Ganz besonders perfide allerdings ist es, wenn man argumentiert, Windkraftanlagen seien doch von der Bundesregierung gewollt und nicht gesetzlich verboten, darum könnten sie auch keine Gefahren für Menschen darstellen. Es ist ein böses Spiel mit der Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern, den Standpunkt zu vertreten, der durch Windkraftanlagen verursachte Infraschall sei ungefährlich, weil man ihn nicht hören könne.

Nur wer gut informiert ist, kann solche Irrtümer und Fake News richtig einordnen und sicher zurückweisen. Hier finden Sie die erforderlichen Informationen und Grundlagen.

Zum Wald und seiner vorhandenen Windbewegung: Nicht jede Luftbewegung erzeugt Infraschallwellen.

Zum Beamer: Beim Beamer drehen sich die Lüfter, beim Windrad die Flügel. Ein wichtiges Kriterium für die Erzeugung und Stärke (Schalldruck) von Infraschall ist das Drehmoment. Das Drehmoment ist physikalisch Energie und wird gemessen in Newtonmeter (Nm).

Der Vollständigkeit halber finden Sie hier alle international gültigen Einheiten der Energie:

1 Joule [J] = 1 Wattsekunde [Ws] = 1 VAs = 1 N m = 1 kg m2 s−2.

Ein Beamer kommt auf ein Drehmoment von 1 Nm. Das ist eine Energie, die eine Tafel Schokolade mit einer Masse von 100 g an Verformungsenergie an sich und dem Boden verursacht, wenn man sie aus einer Höhe von 1 m fallen lässt. Eine Windkraftanalage mit einer Nennleistung von 2 Megawatt (MW) kommt auf ein Drehmoment von mehr als 12.000 Nm. Mit dieser Energie verformt ein Auto mit einer Masse von 1.200 kg sich und den Boden, wenn es aus 1 m Höhe auf die Erde kracht.

Fazit: Es ist grober Unfug, den Infraschall zu verharmlosen, indem man Menschen weismacht, sie seien eh ständig mit Infraschall in ihrer Umgebung und Umwelt konfrontiert und überstünden dies schadlos.

Gehen Sie bitte einmal zur Waschmaschine.

Legen Sie doch einmal Ihre Hand auf eine Waschmaschine und stellen die Drehzahl auf den höchsten Bereich und anschließend auf den niedrigsten. Halten Sie Ihre Hand auch an die Wände, den Fußboden und an vorhandene Gegenstände. Wann sind die Vibrationen am stärksten? Gehen Sie unter gleichen Versuchsbedingungen auch einmal in den Nebenraum und prüfen dort die Vibrationen. Bei niedriger Drehzahl reduzieren sich die Schwingungen pro Sekunde. Als periodische Schwingung wird eine Schwingung bezeichnet, deren Wellenform sich unverändert wiederholt. Jede periodische Schwingung hat eine Frequenz. Die Frequenz bezeichnet die Anzahl der Wiederholungen einer vollen Periode pro Sekunde. Ihre Maßeinheit ist Hertz (abgekürzt Hz). 440 Hz bedeutet also 440 Wiederholungen der Periode (kurz: 440 Schwingungen) pro Sekunde. An der Waschmaschine spürt man diese Frequenzen als Vibrationen recht gut und findet die Antwort auf die Frage, bei welcher Umdrehungszahl die Vibrationen am stärksten sind. Das nämlich lässt einen Schluss auf die Wellenlänge zu. Die Wellenlänge ist der Kehrwert der Frequenz. Je tiefer die Frequenz, desto größer ist die Wellenlänge. Im Infraschallbereich erleben wir Wellenlängen in Luft von 20 Metern bis über 100 Metern. Die Schallausbreitung in Luft beträgt ca. 340 m/s. Der Schall kann sich im Wasser viel schneller ausbreiten, nämlich mit einer Geschwindigkeit von 1480 m/s. Im Gestein des Sauerlandes dürften die Infraschallwellen im Mittel 350 Meter bis 2.000 Meter lang sein. Das liegt daran, dass sich der Schall in festen Stoffen (Grauwacke, Sandstein, Kalk) mit ca. 4000 m/s viel schneller ausbreitet als in der Luft. Deshalb können weltweit Seismografen Erdbeben erfassen und vor allem auch unterirdische Kernexplosionen von sog „Schurkenstaaten“.

Fazit: Infraschall kann mit Messgeräten erfasst werden. Auch der Mensch nimmt ihn wahr und reagiert darauf.

Ergebnisse einer Studie

Die amerikanische Medizinerin Nina Pierpont veröffentlichte ihre Ergebnisse von 10 Familien mit 38 Personen, die in der Nähe einer Windkraftanlage leben, sehr eindrucksvoll in ihrem Buch „Wind-Turbine-Syndrome – A Report on a natural Experiment“.

All diese Erkrankungen fasst Nina Pierpont zusammen als Windturbinen-Syndrom

Prof. Alec Salt an der Washington University in St. Louis, USA, untersuchte die Wirkungen niedrigfrequenter Schwingungen auf das Innenohr und kommt zu folgendem Ergebnis:

Die Schallpegel der Windkraftanlagen bewirken eine „unhörbare permanente Stimulation des Innenohres“. Und weiter: „Die Reaktion des Ohrs auf Infraschall kann enorm sein – über 4 Mal stärker als auf die lautesten hörbaren Geräusche. Das Ohr wird durch permanente niederfrequente Geräusche und durch Infraschall ständig überreizt. Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass die langfristige Belastung durch niederfrequenten Schall wirklich gefährlich ist.“

Fazit: Unser Zentralnervensystem interpretiert alle pulsgesteuerten Signale, die sich langsam, aber mit konstantem Zeitabstand wiederholen als Bedrohung. Denken Sie bitte auch einmal an einen tropfenden Wasserhahn. Sie stören sich nicht an der Lautstärke, sondern ausschließlich an dem Signal, das von der sich konstant wiederholenden Frequenz ausgesandt wird.

Welche Konsequenzen lassen sich nun daraus ziehen?

Um die Anwohner vor schwerwiegenden Gesundheitsbeeinträchtigungen zu bewahren, müssen größere Abstände von Windkraftanlagen zur Wohnsiedlung eingehalten werden als die heute üblichen Abstände von nur 700 bis 1000 m.

International werden bereits Mindestabstände von 2,5 – 18 km gefordert.

Fazit: International wird das Problem des Infraschalls ernster verfolgt als in Deutschland. Die Erkenntnisse und Warnungen aus Amerika, Skandinavien und Australien sind unüberhörbar. Wer sie leugnet, spielt mit der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.

 

Zweiter Teil meiner Ausführungen:

Wer an den Erklärungen und an den physikalischen und physiologischen Hintergründen interessiert ist, möge weiterlesen.

Physikalische und biologische Grundkenntnisse

Windkraftanlagen sind Energieumwandler. Der größte Teil der Windkraft wird in Rotationsenergie umgewandelt. Ein bedeutender Teil mit einem hohen Anteil an Infraschall wird in Schallenergie (Schall) umgewandelt. Lärm entsteht in höchstem Maße an den Rotorblättern. Die Rotorblätter sind groß und elastisch, sie bewegen sich mit einer langsamen Drehzahl (vgl. oben: Waschmaschine) und haben eine Eigenfrequenz. Immer dann, wenn das Rotorblatt am Mast vorbeistreift, entsteht der gefährliche gepulste Infraschall. Aus dieser Komposition ergibt sich eine Tieffrequenz von weniger als 20 Hertz. Infraschall also. Dabei gilt: Der Infraschall ist umso intensiver, je größer die Blätter sind. Da die Rotorblätter immer größer geworden sind – schließlich baut man in Waldgebieten -, sind die Flügel der Windkraftanlagen mit die größten und effektivsten Infraschallerzeuger der heutigen Industrie (vgl. oben: Beamer).

Der Turm selbst wirkt wie eine Orgelpfeife und sorgt somit für die Schallausbreitung und verstärkt den Infraschall. Der Schalldruck vergrößert sich. Eine charakteristische physikalische Grunderkenntnis des Infraschalls ist, dass die Schallabsorption des Infraschalls durch Mauern, Türen, Fenster, Hügel oder Berge äußerst gering ist. Mit steigender Frequenz nimmt nämlich die Absorption der Frequenz in Luft zu, und mit sinkender Frequenz wird die Absorption deutlich geringer. Gleichzeitig aber nehmen mit sinkender Frequenz die Wellenlängen zu. Diese berechnet sich aus dem Quotienten von Schallgeschwindigkeit und Frequenz. Die Schallgeschwindigkeit in der Luft beträgt 343 m/s. Bei einem Infraschall mit einer Frequenz von 10 Hz, ergibt sich demnach eine Wellenlänge von 34 Metern. Zum Vergleich: Im sangesfreudigen Sauerland kennen alle den Kammerton „a“. Dieser hat eine Frequenz von 440 Hz. Daraus ergibt sich also eine Wellenlänge von 343 /440 =0,8 Meter.

Auch im Betonsockel werden langsame, aber druckreiche Schwingungen und Infraschall erzeugt. Im Sauerland breiten sie sich schneller und intensiver aus (s. o.: Schallausbreitung in festen Stoffen).

Fazit: Infraschall entwickelt riesige Reichweiten, durchdringt über die Luft die dicksten Betonwände und über das Grundgestein des Sauerlandes die Keller- und Bodenplatten.

Elefanten und Pottwale – unhörbar aber extrem laut

Elefanten kommunizieren mittels Infraschalls über viele Kilometer. Auch Wale können sich im Ozean mittels Infraschalls verständigen. Der Schalldruck muss sehr hoch sein, obwohl er nicht hörbar ist. Bei Pottwalen wird der Schalldruck bis zu 200 Dezibel (db) groß. An Land ist dieses Geräusch vergleichbar mit dem Start einer Saturn Rakete. Pottwale können sich über mehrere tausend Kilometer verständigen (s.o. Schallausbreitung im Wasser). Dieser Druck ist gemessen worden und in der Wissenschaft belegt.

Der hohe Druck des Infraschalls allerdings wird bisher nicht gemessen. Betreiber von Windkraftanlagen verpflichten sich zwar zur Einhaltung des TA-Lärms (TA steht für Technische Anlagen) nach dem Bundesimmissionsschutzgesetzes und der dortigen DIN 45680. Die hierzu erforderlichen gültigen Messungen aber registrieren Frequenzen unter 20 Hz überhaupt nicht. Somit wird der Infraschall auch nicht erfasst und kann auch nicht als Argument dafür herhalten, man halte alle Lärmgrenzen ein. Nein, das tut man nicht. Deshalb werden solche Messungen dazu benutzt, um irreführend zu argumentieren, Windkraftanalgen würden ähnlich geringe Mengen Infraschall aussenden wie das Blätterrauschen im Wald bei leichtem Wind. Da liegt die Ursache dieses physikalischen Fehlers, den man aber gerne benutzt, um Menschen ruhig zu stellen. Ein fatales Manöver.

Was macht nun der Schalldruck des Infraschalls mit uns Menschen?

Eine Windkraftanlage, die eine Frequenz von 3 Hz tief im Infraschall aussendet, erzeugt einen Schalldruck von 120 Dezibel. Ein Düsenflugzeug startet mit einem Schalldruck von 130 Dezibel. Den Start des Flugzeuges hören wir, sehen wir, fühlen wir. Den Schalldruck der Windkraftanlagen hören wir nicht, sehen wir nicht, fühlen ihn aber. Das für die Wahrnehmung von Schall zuständige erste Organ ist das Ohr. Gott sei Dank haben wir Menschen eine natürliche Blockade gegen diese hohen Schalldrücke. Ansonsten würden wir wohl wahnsinnig. Eine Unterhaltung wäre nicht möglich. Hörbarer Schall entsteht durch Schwingungen zwischen 16 Hz und 16.000 Hz. Im Außenohr werden diese Schallwellen gebündelt. Sie pflanzen sich im Ohr fort und erreichen über die inneren Haarzellen unser Trommelfell, welches in Schwingungen versetzt wird. Von dort gelangen die Schwingungen ins Gehirn und in andere Organe. Die inneren Haarzellen schwingen im Frequenzbereich des Hörens. Im Innenohr befinden sich die Sinneszellen, die für die Verarbeitung von Schall zuständig sind. Man nennt sie Haarzellen. Es gibt 3000 innere und 12000 äußere Haarzellen. Die inneren Haarzellen nehmen die Schallenergie auf und leiten sie weiter. Die äußeren beeinflussen die Sensibilität der Schallenergie. Sie können leisen Schall verstärken und lauten abschwächen. Kurz: Sie ermöglichen uns den hörbaren Schall zwischen 16 Hz und 16000 Hz. Im Infraschallbereich aber werden die äußeren Haarzellen ähnlich leitend wie die inneren. Sie geben die Impulse also direkt an das Gehirn und andere Organe. Je höher dieser Schalldruck nun ist, um so stärker wird die Wahrnehmung durch den Menschen.

Jetzt wird´s evolutionär: Die Amygdala – der Schauplatz der Wirkungen des Infraschalls

Im Gehirn erreichen diese Impulse und Reize das limbische System. Dort entsteht ihre pathologische Wirkung.

Im limbischen System des Gehirns befindet sich ganz vorne im Schläfenlappen die Amygdala mit dem Cingulum. Wegen ihrer Form wird die Amygdala im Deutschen „Mandelkern“ genannt. Das limbische System des Gehirns liegt oberhalb des Hirnstamms und entstand in der Entwicklungsphase der Säugetiere. Darum wird es auch als Säugehirn bezeichnet. Es regelt die typischen Empfindungen wie Sorge um den Nachwuchs, Angst, Liebe, Lust, Lernen durch Nachahmen und den Spieltrieb. Die soziale Natur der Säugetiere konnte sich entwickeln.

Der vordere Teil des Cingulums ist eng mit der Amygdala verbunden. Seine Aufgabe ist es, Reize gegeneinander abzuwägen und Entscheidungen zutreffen.

Die linke Gehirnhälfte will das Wort lesen, die rechte die Farbe benennen. Das Cingulum verarbeitet diese Widersprüche. Unter Stress wird das immer schwieriger. Versuchen Sie einfach mal schnell die tatsächlichen Farben der Wörter laut zu lesen.

Ihr Gehirn muss von zwei sich widersprechenden Reizen die geforderte Auswahl treffen.

Der Mandelkern steuert das Netzwerk für die ständigen Gedanken, die unser Gehirn produziert. Auf ständige Umweltreize und Stress reagiert der Mandelkern mittels seines Cingulums mit Hyperaktivität. Flapsig ausgedrückt, quatscht uns ständig ein innerer Affe voll (s.o. Säugehirn): Sag ja nicht, dass du reich bist (Friedrich Merz), mach dich bei Kollegen nicht unbeliebt, kritisiere nicht die Verwaltung, lege dich nicht mit der Mehrheitsfraktion an, stimme so ab, wie dein Fraktionsvorsitzender es wünscht, sonst verlierst Du bei der nächsten Wahl Dein Mandat, mach unbezahlte Überstunden, sonst giltst du als Versager, äußere dich nicht öffentlich, halte dich fern von den Freien Wählern. Und immer wird das Cingulum aktiv. Das Netzwerk des Mandelkerns übernimmt die Führung.

Raschelte es in grauen Vorzeiten im Gebüsch, so überlebte der, der flüchtete und damit die richtige Entscheidung traf. Zu dieser Zeit waren die Menschen Jäger und Beute zugleich. Viele Fressfeinde schlichen sich in bestimmter Schrittfolge leise und „unhörbar“, im Infraschallbereich also, an die Menschen heran. Es überlebten die, deren Cingulum auf Infraschall mit erhöhter Aktivität reagierte. Vereinfacht gesprochen, stammen wir alle von den Menschen ab, die Infraschall wach und aufmerksam wahrnahmen und mit Flucht oder Aggression darauf reagierten und überlebten. Also gilt:

Alle Menschen nehmen Infraschall wahr, einige mehr andere weniger, signifikant viele erkranken, manche nicht.

Stark vereinfacht und unwissenschaftlich liegt das an der Größe des Cingulums und an der Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin. Menschen, deren Cingulum verkleinert ist, reagieren viel intensiver auf Umweltreize und Stress als Menschen mit einem größeren Cingulum. Je kleiner das Cingulum, umso größer seine Aktivität. Und umso mehr Dopamin wird ausgeschüttet, Ängste, Aggressionen und Hyperaktivität nehmen zu.

Die Stärke, mit der Infraschall auf uns wirkt, ist bei allen Menschen unterschiedlich. Deswegen ist sich die Wissenschaft sicher, dass bis zu einem Drittel aller Einwohner, die mit Infraschall „beschallt“ werden, erkranken und schwer darunter leiden. Das sind im Frettertal statistisch mehr als 1.000 Menschen.

Das Frettertal – ein Tal der Schlaflosen (richtiger wäre: Tal der erhöhten Wachsamkeit und Aufmerksamkeit, was den Schlaf raubt), ein Tal der Ängstlichen und „Herzrasenden“ (s.o. Pierpont).

Im Laufe seiner Evolution hat der Mensch drei verschiedene Strategien entwickelt, auf Infraschall zu reagieren, nämlich mit Aggression, mit Depression oder auch mit Ignorierung. Das erklärt, warum, einige Menschen nicht erkranken. Diese gegensätzlichen Reaktionen sind bis heute unbekannt. Sie treten auf, wenn sich die ersten Windräder drehen. Und wenn sie sich im Pulk drehen, also in einem Windpark, wird alles noch dramatischer. Heimtückisch am Infraschall ist, dass er diejenigen Betroffenen, die er erfasst, niemals mehr loslässt.

Betroffen aber sind alle! Also auch die, die über Verpachtung ihrer Waldflächen viel Geld verdienen. Auch in deren Familien wird ein Teil schwer unter Infraschall von Windkraftanlagen leiden. Auch deren Kinder und Enkelkinder. Ist das aber ein Trost? Nein, natürlich nicht. Aber auch sie sollten gewarnt sein und die obige Studie der amerikanischen Medizinerin Nina Pierpont aufmerksam lesen.

© Clemens Bernemann