Vollgas zurück – die neue Wärmeerzeugung in der Gemeinde Finnentrop

Um die Tragweite einzelner Ratsbeschlüsse zu verstehen, ist es oft sinnvoll zunächst einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen.

Im Jahr 2002 war die Gemeinde Finnentrop mit der Entscheidung, eine Kombination aus Hackschnitzel und Erdgas zur Erzeugung der Wärmeenergie für die öffentlichen Gebäude zu wählen, auf der Höhe der Zeit. Ungefähr 75% des Jahreswärmebedarfs (ca. 5000MWh/a) sollten die Hackschnitzel aus lokalen Laubholzdurchforstungen leisten. Blieben die restlichen 25% für Erdgas, um die Leistungsspitzen abzudecken.

Damit hat Finnentrop schon über Jahre einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von C02-Emissionen geleistet.

Fast zwanzig Jahre später, nämlich im Frühjahr 2020, sollte dann die Entscheidung über die Erneuerung der Heizungsanlage fallen. Da das energiehungrige Erlebnisbad „FINTO“ Bestandteil des Netzes ist, war die Erweiterung der Anlage um eine solare Komponente eigentlich selbstverständlich. Als Ergänzung zu der nun zu erneuernden Hackschnitzelheizung bestand vor dem Hintergrund der klimapolitischen Vorgaben aus Bund und Land eigentlich kein Zweifel, energetisch sinnvoll auf Solarthermie zu setzen. Doch dieser Ansatz fehlte unverständlicherweise als Variante bei der Konzeption des von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüros.

Die Lösung, die neben den geringsten CO2-Emissionen auch ökonomisch auf die gesamte Betriebszeit betrachtet Sinn macht, ist natürlich Solarthermie, denn die Sonne schickt bekanntlich keine Rechnung und emittiert kein CO2.

Doch dann geschah das Ungeheuerliche:

Die Mehrheit im CDU dominierten Rat entschied nicht pro Solar, sondern auch gegen Hackschnitzel. Die neue Lösung soll also „dreckiges“ Erdgas pur sein, und hier, da können wir sicher sein, schicken uns Putin und seine Nachfolger die Rechnung. Der ökologische Schaden durch zigtausend Tonnen zusätzlichen CO2-Emissionen ist ein verheerendes Zeugnis von Ignoranz besserer ökologischer Lösungen.

Und damit nicht genug: Die Gemeinde Finnentrop will mit Erdgas auch noch eigenen Strom erzeugen. Und das für die nächsten 20Jahre.

Dass die Gemeindewerke im direkten Wettbewerb Ökostrom anbieten, ist offensichtlich der Mehrheit im Rat entweder nicht bekannt oder egal.

Die Gemeinde Finnentrop, kann sich ihr Klimabündnis sofort schenken, wenn sie im eigenen Einflussbereich komplett auf CO2-arme Technologie verzichtet und die Weichen Richtung VOLLGAS rückwärts stellt.

Die Freien Wähler Finnentrop, werden sich mit diesem Vorgehen nicht abfinden und alternative Lösungen aufzeigen, um zu retten, was noch zu retten ist.

So sicher wie Windindustrie in unseren Wäldern nichts zu suchen hat, so wichtig ist die Nutzung der Solarthermie im Wärmebereich, um Zukunft zu gestalten.

 

Freie Wähler Finnentrop

12.05.2020