Um was geht es eigentlich – Kaschieren des Versagens oder die Zukunft unserer Kinder?

Womit sich der Rat der Gemeinde Finnentrop am 14.11.2017 beschäftigt ist schlichtweg unglaublich. Die Verwaltung – und vermutlich deren Chef – will sich vom Rat genehmigen lassen, bei Bedarf rechtliche Schritte gegen die Dreizügigkeit der Realschule Grevenbrück einzuleiten. Im Klartext heißt das, dass nicht alle Schüler ihre Wunschschule besuchen dürfen. Was bilden sich diese Menschen ein, Kinder und Eltern die (Realschul)-Bildung und damit die Zukunft zu verwehren. Wie schlimm muss es um die Finnentroper Schullandschaft bestellt sein, dass man auch nur in Erwägung zieht, solche protektionistischen Mittel zu ergreifen.

Hier dieses Papier, die Sitzungsvorlage dieser Gemeinde klick

Stellungnahme der Freien Wähler klick

Freie Wähler stehen für – freien Elternwillen und freie Schulwahl

Stellungnahme der Freien Wähler Für Finnentrop zum TOP 5 der Ratssitzung am 14.11.2017
Nach Auffassung unserer Fraktion sollten Eltern frei wählen dürfen, in welcher Schulform der Sekundarstufe I ihre Kinder beschult werden.

Je vielfältiger das Angebot ist, um so sicherer können Eltern für ihre Kinder die Entscheidung treffen.

Jegliche Einwirkung auf Nachbarkommunen, insbesondere auf Lennestadt, um an der Realschule Grevenbrück die weitere Zügigkeit zu verhindern, grenzt den Elternwillen ein und beschneidet die Wahlmöglichkeiten.

Darum werden wir dem Bürgermeister die mit der Sitzungsvorlage 93/2017 eingeforderte Ermächtigung nicht erteilen, Schritte oder gar rechtliche Möglichkeiten gegen die Genehmigung der Dreizügigkeit an der Realschule Grevenbrück zu unternehmen.

Der Elternwille darf nicht durch politische Entscheidungen eingegrenzt werden.
Wenn der Bürgermeister den Bestand der Gesamtschule als gefährdet betrachtet, so liegt die Verantwortung dafür im Rathaus. Die Abwicklung der Haupt- und Realschule wurde seinerzeit gegen den Willen der betroffenen Lehrerinnen und Lehrern, sowie gegen den Willen der Eltern ertrotzt. Ich darf im Zusammenhang mit der Schuldiskussion an den arroganten Ausspruch erinnern:

„Wenn man einen Sumpf trocken legen will, dann darf man nicht die Frösche fragen!“
Wenn also heute der Bürgermeister von Bestandsgefährdung der Gesamtschule spricht, dann handelte es sich bei der Errichtung der Gesamtschule vor sechs Jahren offenbar nicht um ein bedürfnisgerechtes Schulangebot. Die Fragen, die sich heute stellen (Erreichung der Mindestgröße der Klassen und Schülerzahlen sowie die Erreichung der Mindestzahlen für die gymnasiale Oberstufe) waren nach Auskunft der Bezirksregierung Gegenstand des Errichtungsprozesses der Gesamtschule und diese seien von der Finnentroper Verwaltung positiv beantwortet worden.

Da drängen sich neue Fragen auf. Vor allem diese: War es richtig, Realschule und Hauptschule auslaufen zu lassen? Dieses Angebot war lange Zeit nämlich bedürfnisgerecht und wäre es noch heute.